Trockene Augen (Sicca Syndrom)

Der intakteTränenfilm spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle für eine gute Sehschärfe. Er besteht aus 3 Schichten (innere eiweißreiche Phase, mittlere wässrige Phase und äußere ölige Phase) letztere schützt den Tränenfilm vor zu schneller Verdunstung an der Augenoberfläche. Weiters ist der Tränenfilm wichtig für die Augenoberfläche – er dient der Sauerstoffzufuhr der
Hornhaut, die selbst keine Blutgefäße enthält, schützt sie vor Krankheitserregern und enthält Vitamin A, sowie Proteine, die antimikrobiell wirken.

Trockene Augen (Sicca Syndrom) können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden: mangelhafte Tränenproduktion oder vermehrte Verdunstung des Tränenfilms auf der Augenoberfläche. Die Beschwerden sind mannigfaltig: Jucken, Brennen, Tränen, rote Augen, Druckgefühl, verschwommenes Sehen, Sekretbildung.

Ursachen/Risikofaktoren für die Entwicklung eines trockenen Auges sind unter anderem:

  • Umweltfaktoren
  • Augenoperationen
  • Weibliches Geschlecht
  • Lebensalter
  • Kontaktlinsen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Vitamin A Mangel
  • Diverse Medikamente (antisdepressiva, Blutdruck, hautmedikamente)
  • Zigarettenrauch
  • Augentropfen zur Behandlung des Grünen Stars können ebenfalls zur Entstehung des sicca Syndroms beitragen.

Der Augenarzt kann durch Inspektion des vorderen Augenabschnittes (Hornhaut, Bindehaut, Lidränder) und des Tränenfilms:

Schirmer Test: hierbei wird mittels eines Filter-Papierstreifens die wässrige Phase des Tränenfilms getestet. Am unbetäubten Auge sollte nach 5 Minuten 15 mm des Lackmusstreifens angefärbt sein, beim Schirmer Test am betäubten Auge wird die basale Tränensekretion gemessen – weniger als 10 mm nach 5 Minuten entspricht einem pathologischen Ergebnis.

Der BUT (Break up time) gibt Aufschluss über die Tränenfilm Aufreißzeit. Diese sollte 10 Sekunden nicht unterschreiten.

Da das trockene Auge meist eine Erkrankung mit chronischem Verlauf darstellt, sind die Betroffenen häufig in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Die Therapie zielt darauf ab, die
Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Tränenersatzmittel, die bei der Therapie zum Einsatz kommen, sollten in jedem Fall konservierungsmittelfrei sein. Eine ausgewogene Ernährung mit Fischöl (auch in Kapselform erhältlich) kann ebenfalls zu Linderung der Beschwerden beitragen.

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